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7 gute Gründe für den Arbeitsplatzwechsel

»Warum möchten Sie den Job wechseln?« Diese Frage erwartet jeden Bewerber früher oder später im Bewerbungsgespräch. Die sogenannte Wechselmotivation. Mit der Frage nach den Gründen für einen Wechsel erhoffen sich Personaler und potenzielle Vorgesetzte Rückschlüsse auf die Beweggründe, die Motivation und das bisherige Arbeitsverhältnis des Bewerbers. Auch der hochqualifizierteste Bewerber kann sich hier mit ungeschickten Antworten aus dem Prozess katapultieren! Wir geben Ihnen 7 gute Gründe zur Einordnung Ihrer Wechselmotivation an die Hand. Damit untermauern Sie Ihre Motivation und umgehen potenzielle Stolperfallen!

Warum ist die Frage nach der Wechselmotivation so wichtig?

Richtig, die Frage ist nicht neu. Jeder kennt sie, aber nicht jeder hat die passende Antwort darauf. In der Frage nach den Wechselgründen steckt die Frage nach Motivation und Zielen. Klarheit über die eigene berufliche Situation ist dabei das „A und O“ für einen Jobwechsel. Nur wer weiß, welches Umfeld er braucht, worauf er Lust hat und welche Themen ihn reizen, wird nicht nur die Frage nach der Wechselmotivation gut beantworten, sondern auch den richtigen Job beim passenden Unternehmen finden.

Keine Angst vor der Antwort!

Dennoch fürchten viele diese Frage. Was tun, wenn es Mobbing in der Abteilung gab, man mit dem Chef nicht klarkam oder betriebsbedingt gekündigt wurde? Verschleiern, oder bei der Wahrheit bleiben? Auch hier gilt; mit Ehrlichkeit kommt man weiter! Nein, dazu gehören nicht der neueste Klatsch und Tratsch oder der berühmte Flurfunk des Noch-Arbeitgebers. Mit Antworten dieser Art ist das Vorstellungsgespräch meist schnell beendet. Es gilt nach wie vor, nicht schlecht über den aktuellen oder vergangenen Arbeitgeber zu reden! Mit positiven und vor allem zukunftsgerichteten Formulierungen punktet man hingegen. Beschreiben Sie besser, was für ein Umfeld Sie brauchen und suchen, statt darzulegen, was sie nicht wollen.

Gute Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel sind:

  1. Ich möchte mich fachlich/persönlich weiterentwickeln

    Haben Sie das Limit im aktuellen Job erreicht, können eine neue Position und ein neuer Arbeitgeber Abhilfe schaffen. Es gilt dabei aufzuzeigen, was Sie von einem Wechsel erwarten, welche Ziele Sie haben und inwiefern sie überzeugt sind, diese beim neuen Arbeitgeber zu erreichen.

  2. Ich möchte eine neue Branche kennenlernen

    Eine neue Branche, kann eine neue Chance sein. Für Branchenneulinge ist es besonders wichtig, deutlich zu machen, woher das Interesse an der Branche kommt, warum der Wechsel eine persönliche und fachliche Weiterentwicklung ist, und dass Sie sich den Schritt mit seinen Konsequenzen gut überlegt haben. Keiner möchte einen Branchen- und Jobhopper beschäftigen.

  3. Ich möchte in einem anderen Arbeitsumfeld arbeiten

    Der Begriff Arbeitsumfeld ist sehr vage. Zunächst sollte geklärt sein, was Sie darunter verstehen und was Sie suchen:

  • Ist es die Unternehmensgröße (Konzern, Mittelständler, Start-up)
  • Die gelebte Kultur (national geprägt oder international)
  • Die Arbeitssituation (Großraumbüro, Homeoffice, etc.)
  • Oder ist es die Teamstruktur (virtuelles Team, Vorgesetzter an einem anderen Standort, etc.).
  1. Ich habe Lust auf neue Herausforderungen

    Als Personalberater hört man diesen Satz sehr oft. Die Frage ist, was bedeutet dies? Sind es die tagtäglichen Aufgaben? Sind es die Projekte oder vielleicht neue Technologien? Führungsaufgaben? Genauso kann es vielleicht eine Aufgabe im Ausland sein. Ob und wie die eigenen Vorstellungen mit der neuen Position im Einklang stehen, sollte sehr genau geprüft werden.

  2. Ich möchte mich aus familiären Gründen verändern

    In der Praxis ist dies einer der häufigsten Gründe. Eine Position mit einem hohen Reiseanteil lässt sich meist schlecht mit der Familiengründung vereinbaren. Auch alleinerziehende Mütter oder Väter suchen oftmals einen Arbeitgeber, der z.B. bei Themen wie Gleitzeit oder Homeoffice eine gewisse Flexibilität zeigt. Ein Ortswechsel ist auch ein legitimer Grund, den Arbeitgeber zu wechseln. Offenheit und Transparenz über die private Situation sind fair gegenüber einem potenziellen neuen Arbeitgeber. Zu viel Persönliches hingegen ist hinderlich.

  3. Ich möchte keine Führungsverantwortung mehr

    Dies klingt erst einmal ungewöhnlich. Ist doch für viele der Schritt in die disziplinarische Verantwortung die logische nächste Stufe auf der Karriereleiter. Doch erst nach der Beförderung merken einige, dass der Schritt nicht der für sie passende war. Aus unterschiedlichen Gründen: Zu viel Administration, zu viel Verantwortung für den Einzelnen. Das Zurück aus der Führung heraus, ist nicht immer leicht, wird er doch mit Rückschritt gleichgesetzt. Klarheit über Ihre Gründe und Klarheit gegenüber dem neuen Arbeitgeber sind dabei wichtig.

  4. Ich möchte mehr Geld verdienen

    Diese Aussage ist oftmals verpönt und wird in vielen Karriereratgebern als No-Go gesehen. Warum eigentlich? Letztendlich wird dem Thema Gehalt im HR Interview viel Raum gelassen. Jedem Beteiligten ist zudem klar, dass man sich bei einem Jobwechsel verbessern möchte. Marktgerecht. Es kommt im Gespräch vielmehr darauf an, wie Sie das Thema adressieren. Zunächst sollten Sie sich informieren, wie sich Ihr aktuelles Gehalt zum Markt verhält. Mit einem gewachsenen Aufgabenbereich oder dem Zuwachs an Verantwortung ist ein Plus an Gehalt absolut gerechtfertigt. Gewarnt sei davor, das Thema Gehalt als einzigen Wechselgrund zu nennen oder unrealistische Forderungen zu stellen.

Kündigung durch den Arbeitgeber. Was nun?

Der Grund für den Jobwechsel kann natürlich auch darauf beruhen, dass Sie Ihren Job verloren haben. Betriebsbedingt oder aus anderen Gründen. Zunächst: keiner kann Sie zwingen, die genauen Gründe für den Verlust des Jobs zu nennen. Diplomatische Antworten wie „es hat zwischen mir und dem Unternehmen nicht mehr gepasst“ sind vollkommen ausreichend. Viel wichtiger: Sie sollten sich selbst ehrlich hinterfragen, ob die Kündigungsgründe berechtigt sind und was Sie beim neuen Arbeitgeber anders machen wollen. Die „Lessons Learned“ kann dann wiederum Teil eines Interviews sein.

Zu oft den Arbeitgeber gewechselt

Arbeitgeber wünschen sich, dass ihre Mitarbeiter lange beim Unternehmen bleiben. Jede Neueinstellung ist teuer und zeitintensiv. Dennoch wissen die meisten Unternehmen, dass die Zeiten von „Lifetime Employment“ vorbei sind. Zudem gibt es Branchen – wie die IT Branche oder die Startup Szene – die mehr Dynamik unterlegen sind als andere. Auch die nachrückenden Generationen haben ein anderes Verständnis für den Verbleib bei einem Arbeitgeber, wird doch agiler und in Projekten gedacht.

Gibt es viele Brüche in Ihrer Biographie, sollten Sie diese gut begründen können. Viele Jobwechsel unter zwei bis drei Jahren werden meist durch den Personaler angesprochen. Gibt es gute Gründe wie einen M&A, die Streichung der Abteilung oder die Verlagerung ins Ausland, sollte Sie diese aufführen. Wie beschrieben gibt es aber auch Branchen, die mehr Wechsel zulassen. Hier sollten Sie immer darauf achten, dass sich ein roter Faden durch Ihren CV zieht.

Wer hingegen oft den Arbeitgeber wechselt und die Gründe dafür immer nur auf der anderen Seite sucht, sollte die eigene Einstellung hinterfragen.

Fazit

In jedem Interview bewährt es sich, wenn Sie authentisch, ehrlich und professionell bleiben. Die positive und zukunftsorientierte Darstellung Ihrer Wechselgründe sowie der Motivation sind die ausschlaggebenden Faktoren. Dann klappt es auch mit dem Jobwechsel!

Beitragsbild @ Pexels

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