Auch wenn es teilweise den Anschein hatte; Corona hat das Problem des Fachkräftemangels nicht gelöst. Der demografische Wandel herrscht weiterhin vor, auch wenn die Eintrübung des Arbeitsmarktes in einigen Bereichen das Gegenteil vermuten lässt. Personalmarketingmaßnahmen wurden runtergefahren, Karrieremessen und Events finden nicht statt und die Schaltung von Stellenanzeigen wurde gestoppt. Aber um die Krise zu überstehen, werden Nachwuchskräfte trotz mangelnder Ressourcen dringend benötigt. Employer Branding hat in diesen Zeiten umso mehr an Bedeutung gewonnen und ist daher aktueller denn je!
Inhaltsverzeichnis
Employer Branding im Fokus
Corona hin- oder her – die Überalterung der Gesellschaft und der durch sie versursachte Fachkräftemangel werden weiterhin bestehen und lassen sich auch von einer Pandemie nicht umkehren. Personal wird trotz der aktuellen Situation händeringend gesucht. Diese Trends sind noch immer aktuell und verdeutlichen die Wichtigkeit dessen, sich mithilfe eines gezielten Employer Brandings als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Ein weiterer Trend, der zwar nicht neu ist, aber durch die Corona-Pandemie in den Fokus gerückt ist, ist die Digitalisierung. Die Umstände der noch immer anhaltenden Situation haben geradezu als Katalysator für diesen Trend gewirkt. Remote Work und cloud-basiertes Arbeiten sind so wichtig wie nie. Aber auch die Auswirkungen auf das Recruiting sind nicht zu übersehen. Hier mussten und müssen ebenfalls neue digitale Wege eingeschlagen werden. Webcam-Vorstellungsgespräche und digitales Onboarding haben deutlich gemacht: An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Denn neben dem Wandel des Mediennutzungsverhaltens haben Bewerber nun eine zunehmend höhere Erwartung an digitale Lösungen.
Individuell und abgestimmt
Im Besonderen im Hinblick auf die Ansprache von Generation Z sind die digitalen Möglichkeiten des Recruiting, Personalmarketing und Employer Brandings in den Fokus gerückt. Diese Generation informiert sich hauptsächlich über die Unternehmenswebsite, sowie über Soziale Netzwerke über einen potenziellen Arbeitgeber. Wer hier auf eine mobile Optimierung setzt und Bewerbungen über das One-Click-Verfahren ermöglicht, ist deutlich im Vorteil. Aber nicht nur Young Talents wünschen sich einen digital begünstigten, schnellen und einfachen Bewerbungsprozess. Um sämtliche Generationen digital zu erreichen, ist ein individualisiertes Employer Branding unerlässlich. Sowohl die Form der Ansprache, als auch das gewählte Medium und die geteilten Inhalte sind individuell und zielgruppenorientiert anzupassen und machen deutlich: Employer Branding, HR Marketing und Recruiting gehen Hand in Hand und sind aufeinander abzustimmen.
Authentisch und mit Konzept
Neben Individualität sind Authentizität, Zielgruppenorientierung und Transparenz die Fokus-Schlagwörter, welche es für ein erfolgreiches Employer Branding zu beachten gilt. Der Kern einer jeden Employer Branding Strategie ist das Wissen über die zu erreichende Zielgruppe. Wird mehr als nur eine Bewerbergruppe versucht zu erreichen, kann die Employer Branding Strategie dementsprechend im Hinblick auf die jeweilige Zielgruppe ausdifferenziert werden. Das fängt an bei der Wahl des Kanals, über welchen die Ansprache erfolgt, geht weiter bei dem Sprachstil bis hin zum eigentlichen Inhalt. Betrachtet man beispielsweise Generation Z, eignen sich als Kanal die bereits erwähnten Sozialen Netzwerke ideal. Neben Instagram, was vom größten Teil dieser Generation verwendet wird, gibt es bei den Präferenzen zu anderen Netzwerken durchaus Unterschiede. Beispielsweise wird es schwierig, Azubis über die Plattformen Xing und LinkedIn zu erreichen, da dort eher diejenigen GenZler mit einem akademischen Abschluss anzutreffen sind. Um die Gruppe der Azubis anzusprechen, könnte beispielsweise auf regionale Portale zurückgegriffen werden.
Ideal und Realität
In der Welt der sozialen Netzwerke ist jedoch nur eins beständig: Der konstante Wandel. Was heute aktuell ist, kann morgen schon längst überholt sein. Die Trends kommen und gehen mit rasanter Geschwindigkeit. Wer bereits jetzt um die Ansprache der Generation Alpha bemüht ist, sollte auf keinen Fall das Phänomen TikTok außer Acht lassen! Ist die Wahl des Kanals getroffen, so sind als nächstes der Sprachstil und Inhalt an diesen – und damit zusammenhängend – an die jeweilige Zielgruppe anzupassen. Wichtig ist an dieser Stelle, auf authentische Weise die Unternehmensidentität zum Ausdruck zu bringen. Die Herausforderung hierbei besteht darin, den Spagat zwischen Realität und Erwartungen zu meistern. Werden durch Beschönigungen unrealistische Erwartungen an Arbeitsplatz, Aufgaben und Unternehmen geschaffen, wird die Realität sowohl den Bewerber, als auch den Arbeitgeber spätestens am ersten Arbeitstag einholen. Es gilt, transparent alle nötigen Informationen zu vermitteln und die Benefits für den Bewerber deutlich zu machen, ohne dabei ein unrealistisches Idealbild zu zeichnen. Anders als beim Bewerben von Produkten wäre es für das Employer Branding eher schädlich, Influencer für diese Zwecke zu nutzen. Um besonders echt zu wirken und gleichzeitig Kosten für teure Kampagnen zu sparen, ist das Mittel der Wahl, mit den eigenen Mitarbeitern zu werben. Denn wer könnte glaubwürdiger den tatsächlichen Arbeitsalltag vermitteln, als die zukünftigen Kollegen?
Fazit
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass Corona den Fachkräftemangel nicht beseitigt hat. Das Thema Employer Branding ist somit keineswegs von Tisch, sondern aktueller denn je. Die Krise hat die Digitalisierung befeuert. Recruiting ist zunehmend digitaler und Employer Branding in sozialen Medien daher umso wichtiger. Um das eigene Employer Branding zum Erfolg zu führen sind Individualität, Zielgruppenorientierung und Authentizität gefragt. Denn wer seine Zielgruppe erreichen will, muss Sie und Ihre Bedürfnisse kennen!
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