Das Jahr 2020 hat die Arbeitswelt mit starken Umbrüchen geprägt. Viele altbewährte Prozesse und Strukturen wurden auf die Probe gestellt und mussten sich den veränderten Bedingungen anpassen. Plötzlich waren Unternehmen zur Flexibilität angehalten, mussten starre Arbeitsweisen zurücklassen und sich neuen digitalen sowie virtuellen Herausforderungen stellen. Die Corona-Pandemie hat uns alle zum Umdenken gezwungen und damit auch dazu, neue Lösungen zu entwickeln und Erkenntnisse zu erlangen. Für das Jahr 2021 gilt es daher, aus den neuen Bedingungen nicht nur zu lernen, sondern sie in intelligente, lebbare Personalarbeit umzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
Digitale Recruitingstrategien fest etablieren.
Bevor Corona die HR-Welt auf den Kopf gestellt hat, war Recruiting das dominierende Thema der Branche. Im Jahr 2021 wird die Ausprägung dessen, wie auch bereits 2020, stark vom Bedarf des jeweiligen Unternehmens abhängen. Gleichzeitig besteht die Chance, Recruitingstrategien und -prozesse zu überdenken: ob das Recruiting noch zeitgemäß, das Personalmarketing effizient und die Arbeitgebermarke sowie das Employer Branding zielgerichtet sind? Hier gilt es, auf digitale Lösungen zurückzugreifen. Gerade jetzt ist Social Recruiting die Chance, den Wegfall von Jobmessen, Events und Karrieretagen auszugleichen. Der persönliche Kontakt wird auch weiterhin mit intelligenten digitalen Lösungen ersetzt werden müssen. Daher ist jetzt die richtige Zeit, um zum einen die Recruitingstrategie anzupassen, aber zum anderen auch, um das eingesetzte Bewerbermanagement-Tool zu hinterfragen. Eine cloud-basierte Softwarelösung ist in diesen Zeiten essenziell. Diese sollte die Erstellung von Stellenanzeigen, sowie einer eigenen Karriereseite im Corporate Design, Multiposting, die Integration von Social Media Buttons, One-Click-Bewerbungen via XING, LinkedIn und Facebook sowie Social Media Sharing auf allen gängigen Portalen ermöglichen.
Flexibilität, mehr als ein Trend.
Die seit 2020 vermehrt genutzten Arbeitsmethoden des Homeoffice oder der Gleitzeiten sowie die Flexibilität von Arbeitgebern und -nehmern haben gezeigt, dass Vertrauen auf beiden Seiten besteht und dass Distanzen und unterschiedliche Präsenzzeiten durchaus zu koordinieren sind. Auch wenn hier noch nicht alles rund läuft – fehlende technische Ausstattungen sowie Arbeiten am Küchentisch haben auch Grenzen aufgezeigt – hat sich dennoch ein verändertes Denken etabliert. Work-Life-Balance wird längst nicht mehr als ein Ausgleich nach der Arbeit verstanden, sondern als ein Wohlfühlen schon während des Arbeitsprozesses. Davon profitieren allerdings nicht nur die Mitarbeiter, selbst wenn das zunächst danach klingen mag. Das Plus an Lebensqualität während der Arbeit motiviert und regt zu Höchstleistungen an. Das kommt den Unternehmen gleichermaßen zugute.
Diese Erkenntnis kann dazu genutzt werden, über den gewohnten Tellerrand des bisherigen Recruitings hinauszudenken und beispielsweise auch in anderen Regionen nach Fachkräften zu suchen. Dadurch können neue Arbeitsmärkte erschlossen werden. Sei es überregional oder auch international. Die richtige Software ist dafür ebenso Voraussetzung. 2021 werden vermehrt Algorithmen zum Einsatz kommen, welche Personalern innerhalb von Bewerber-Apps oder Recruitingplattformen neue Wege der Besetzung zeigen und den Prozess beschleunigen. Weiterhin ist zu vermuten, dass KI und Virtual Reality auch das Recruiting zunehmend prägen werden.
Digitalisierung weiter gedacht.
Ohne digitales Handwerkszeug geht es aus dem Homeoffice nicht. Das haben die letzten Monate gezeigt. Um sich den veränderten Bedingungen der Arbeit von zu Hause anzupassen, haben viele Unternehmen einen Digitalisierungsschub erfahren. Damit die reibungslose Zusammenarbeit im Team auch remote gewährleistet werden kann, wurde mit entsprechender Technik, Software und Kommunikationstools aufgerüstet. Es wurde sich gefragt: welche Probleme haben Mitarbeiter bei der Umstellung auf Remote Work? Welche Technologien benötigen Sie? Woran könnte die Kommunikation im Team scheitern und welche Tools könnten diese vereinfachen? Aber auch: Wie geht es den Mitarbeitern mit der ungewohnten Situation? Was denken und fühlen sie? Dies hat zu einer gesteigerten Mitarbeiterorientierung geführt und zum Umdenken angeregt, wodurch eine neue Arbeitshaltung entsteht. Es wurde erkannt, dass Arbeit in diesen Zeiten mehr denn je ein ständiger Lernprozess ist. Um auch im Jahr 2021 – und darüber hinaus – flexibel und agil arbeiten zu können und dadurch den Unternehmenserfolg sicherzustellen, ist ein stetiges Weiterbilden notwendig. Für Mitarbeiter in Form von E-Learning Weiterbildungen; für Personalverantwortliche in Form des Ausbaus von Führungsqualitäten. Damit das auch remote gelingt, sollten Personaler im Jahr 2021 auf Blended Learning Software setzten. Diese schaffen die systemgestützte Voraussetzung, um Mitarbeitern individuelle hybride Lernangebote einfach und schnell zur Verfügung zu stellen. Dies ermöglicht nicht nur eine bedarfsgerechte Lernerfahrung und begünstigt die User Experience, sondern schult auch die Fähigkeiten im Umgang mit digitaler Technik und deren Verständnis.
Diversity als Treiber.
Spätestens seit den Gesetzesvorschlägen zur Einführung von Frauenquoten in den Vorständen von Unternehmen, ist das Thema Diversity verstärkt in HR thematisiert wurden und es haben sich Diversity-Initiativen entwickelt. 2021 wird es jedoch nicht mehr allein darum gehen, das Geschlechterverhältnis in Teams auszugleichen, sondern auch vermehrt darum, die kollektive Intelligenz zu fördern. Personalverantwortlichen wird die Aufgabe zuteilwerden, Teams aus Mitarbeitern mit unterschiedlichen Qualifikationen, Erfahrungen und Kompetenzen zusammenzustellen und zu unterstützen. Das sogenannte Diversity Management zielt darauf ab, sowohl die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern, indem diese kompetenz- und interessenbasiert eingesetzt werden, als auch die Produktivität zu steigern. Es gilt, die verschiedenen Kompetenzen und vielfältigen Hintergründe der einzelnen Teammitglieder bedarfsgerecht zu bündeln. Durch die diversen Hintergründe verschiedener Kulturen, Altersgruppen und Geschlechter steigt die Motivation und Leistungsfähigkeit der Teams und somit auch die Innovationskraft und Produktivität. Die Diversität der Teams fördert nebenbei zusätzlich das gegenseitige Verständnis, sowie Toleranz und Respekt. Wer in 2021 auf Diversity-Management setzt, wird einen spürbaren Vorsprung erzielen können.
Nachhaltigkeit leben.
Die Präsenz der Themen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit in der öffentlichen Diskussion steigt. Dadurch wächst das Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen in der Gesellschaft. Mitarbeiter wünschen sich im Jahr 2021 vermehrt, dass sich Arbeitgeber für den Umwelt – und Klimaschutz innerhalb des Unternehmens engagieren. Personalabteilungen sind zunehmend dazu angehalten, Ideen zu entwickeln und langfristige Strategien umzusetzen. „Green HR“ lautet das Stichwort. Das fängt bei der Einsparung von Papier durch softwaregestütztes Personalmanagement an und endet bei der Finanzierung eines Elektroautos oder eines ÖPNV-Tickets statt eines dieselbetriebenen Dienstwagens. Auch die Kompensation des CO2 Verbrauchs, oder die nachhaltige Versorgung des Personals mit regionalen Bio-Lebensmitteln und Getränken stellen Möglichkeiten für ein ganzheitliches, umweltschonendes HR-Konzept dar.
Authentizität als Trend.
Mitarbeiter erwarten im Jahr 2021 mehr Transparenz und Ehrlichkeit von ihren Vorgesetzten, denn je. Die Veränderungen der Arbeitsbedingungen – sei es durch die Einführung von Remote Work oder sogar durch die Umstellung auf Kurzarbeit – haben für Verunsicherungen gesorgt. Für Personaler gilt daher: offene und ehrliche Kommunikation und vor allem, authentisch zu sein und über die Situation des Unternehmens zu informieren. Dadurch wird mit gutem Beispiel vorangegangen und Mitarbeiter werden ermutigt, ebenfalls ihre Gedanken und Gefühle mitzuteilen. Es wird eine Vertrauensbasis geschaffen, welche den Teamgeist stärkt. Damit können alle bestehenden und noch kommenden Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden.
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