Fachkräftemangel und kein Ende in Sicht. Und, wie wir alle wissen, gerade die jüngere Generation ist ein rares Gut auf dem heutigen Arbeitsmarkt. Das stellt Recruiter immer öfters vor die Frage, wie man junge Menschen zu einer Bewerbung veranlasst, um offene Positionen zu besetzen. Gleichzeitig muss die Ansprache generationenübergreifend erfolgen, um allen gesuchten Talenten für alle Positionen gerecht zu werden. Ganz gleich, ob Management, Azubi oder Fachkraft. Die Antwort: dort ansprechen, so sich die gesuchten Kräfte bewegen. Gerade Social Media bietet viel Potential und mit einem Multi-Channel-Ansatz gelingt es als Unternehmen, sich möglichst breit aufzustellen.
Welche Ansätze gibt es dabei?
Um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, sollte auf zwei Strategien gesetzt werden: active Sourcing als Recruiting Methode und Aufbau von Content als Teil des Employer Brandings. Durch den automatischen Zuwachs von Followern wird fast nebenbei auch in den Talentpool eigezahlt. Ein schöner Nebeneffekt.
Via active Sourcing identifizieren Recruiter potenzielle Bewerbende und sprechen diese proaktiv direkt an. Durch das gezielte Suchen und anschließende Auswerten auf den jeweiligen Plattformen können Kandidaten mit den relevanten Fähigkeiten und Erfahrungen entdeckt werden. Die persönliche Ansprache in Form von Nachrichten oder Kommentaren ermöglicht es, Interesse für offene Stellen und dem Unternehmen generell zu wecken und zu fördern. Der Vorteil dabei liegt klar auf der Hand: die Möglichkeit qualifizierte Talente zu gewinnen, die nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen, aber dennoch offen für berufliche Herausforderungen sind.
Aber auch Content auf den Unternehmensaccounts und weitere Employer Branding Strategien spielen eine bedeutende Rolle. Durch das gezielte Teilen von informativem und ansprechendem Content stärken Unternehmen ihre Arbeitgebermarke und wecken das Interesse potenzieller Bewerbenden. Die Präsenz auf Social-Media-Plattformen ermöglicht es zudem, die Unternehmenskultur und -werte authentisch zu präsentieren und somit langfristig eine positive Wahrnehmung als Arbeitgeber zu etablieren. Dieses indirekte, aber kontinuierliche Engagement unterstützt die aktive Ansprache von Kandidaten und trägt zur Gewinnung qualifizierter Talente maßgeblich bei.
Wen finde ich wo und wie?
Um die volle Power des Recruitings in sozialen Netzwerken für sich zu nutzen, ist es essenziell zu wissen, wer sich wo aufhält. Egal ob LinkedIn, Facebook, Instagram oder TikTok – jede Plattform ist unterschiedlich. Deshalb ist die Auswahl der richtigen Plattformen besonders wichtig, um die passende Zielgruppe anzusprechen. Jede Plattform hat ihre eigene Nutzerbasis und Stimmung, weshalb es von besonderer Bedeutung ist, den entsprechenden Content passend zu teilen. Das macht es Unternehmen deutlich einfacher, potenzielle Bewerbende zu erreichen und mit etwas Glück dadurch schon bald neue Mitarbeitende in der Firma zu begrüßen. Zusätzlich hat es auch für active Sourcing Maßnahmen eine hohe Bedeutung, zu wissen auf welcher Plattform die jeweilige Zielgruppe sich aufhält.
Facebook – als Teil des Metaversums – ist eine vielseitige Plattform, die auch im Recruiting eine wichtige Rolle spielt. Unternehmen stürzen sich ins Facebook-Treiben, um Bewerbende anzulocken und ihre Arbeitgebermarke zu stärken. Die Zielgruppe auf Facebook ist bunt gemischt – von jung bis alt – hier kann man alle finden. Allerdings sind jüngere Bewerbende inzwischen tendenziell eher auf anderen Plattformen anzutreffen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Facebook ein Auslaufmodell ist. Es eignet sich trotzdem sehr gut, um eine etwas ältere Zielgruppe anzusprechen, allein aufgrund der hohen Nutzerzahlen. Unternehmen setzen Facebook fürs Recruiting vielfältig ein: von Stellenanzeigen, über informative Videos, bis hin zu Unterhaltungscontent sind einem keine Grenzen gesetzt. Mit gezielter Werbung und Inhalten, die den Daumen nach oben schnellen lassen, gewinnen Unternehmen qualifizierte Talente für sich.
Instagram ist heutzutage nicht mehr nur ein Ort für Selfies und Urlaubsfotos – es hat sich zu einer echten Power-Plattform im Recruiting-Bereich entwickelt! Hier verbringen inzwischen Menschen jeden Alters, von Jung bis Alt ihre Zeit, was Unternehmen viele Vorteile bringt. Besonders spannend ist dabei, dass Instagram vor allem die jüngere Generation anspricht – und die ist momentan heiß begehrt. Unternehmen nutzen Instagram dabei vor allem, um durch lebendige Eindrücke die Arbeitgebermarke zu präsentieren und so die Aufmerksamkeit der Bewerbenden für sich zu gewinnen. Mit kreativen Inhalten und Storytelling werden Einblicke in die Unternehmenskultur, Arbeitsumfeld und Mitarbeitende gegeben, was das Interesse und die Bindung der Zielgruppe an das Unternehmen erhöht. Und das beste: durch Hashtags, Kurzvideos und gezieltes Engagement in der Community steigt die Reichweite, wodurch man die ideale Zielgruppe für die offenen Stellen erreichen.
TikTok
TikTok als jüngstes Format mischt die Recruiting-Szene noch mal neu auf. Die Plattform, die vielen kreativen Inhalten eine Bühne bietet, eignet sich bestens, um die aufgeweckte junge bzw. kommende Generation frühzeitig anzulocken. Hier geht es nicht um lange Vorträge, sondern um kurze, knackige Videos, die jede Menge Spaß machen. Perfekt, um hinter die Kulissen zu blicken, Mitarbeiterstories hautnah zu erleben und wertvolle Karrieretipps zu verteilen. Trends, Challenges und Videos, die sich im Handumdrehen viral verbreiten, sind das Geheimrezept. Unternehmen, die mit Schwung auf TikTok auftreten, bauen nicht nur eine Verbindung zur jungen Zielgruppe auf, sondern setzen sich auch gekonnt als die „place to be“ in der heutigen Joblandschaft in Szene.
LinkedIn ist die erste Anlaufstelle, wenn es um Recruiting geht. Die Plattform besteht hauptsächlich aus Berufstätigen, die nach Karrieremöglichkeiten suchen, sich beruflich weiterentwickeln wollen oder ihr berufliches Netzwerk ausbauen möchten. Hier geht es um das professionelle Who-is-Who! Unternehmen suchen auf LinkedIn gezielt nach Kandidaten mit bestimmten Fähigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen und gewinnen dadurch mit etwas Glück das nächste Talent für sich. Mit Jobanzeigen, spannenden Unternehmensnews und informativen Beiträgen wird ein Ausrufezeichen hinter die Arbeitgebermarke gesetzt. LinkedIn ist somit die ideale Anlaufstelle für das active Sourcing und Recruiting von hochqualifizierten Fachkräften.
YouTube
YouTube wird immer mehr zu einem effektiven Werkzeug im Recruiting! Hier wird nicht nur informiert, sondern unterhalten, begeistert und bewegt – eine echte Show für Talente jeder Art. Das zieht Menschen aller Altersgruppen und Interessen an – vor allem aber jüngere Personen. Viele Unternehmen haben dabei längst den Dreh raus: Sie begeistern mit Unternehmensvideos, fesselnden Mitarbeiterinterviews, hilfreichen Karrieretutorials und virtuellen Touren durch beispielsweise Büros oder Fabriken. Das führt zu einer spürbar höheren Sichtbarkeit und zieht qualifizierte Bewerber an, die aktiv auf der Suche nach neuen Karrieremöglichkeiten sind. Wer noch nicht diesen Kanal bedient, sollte, schnellstmöglich nachziehen.
WhatsApp ist nicht mehr nur für schnelle Chats mit Freunden da – es hat sich inzwischen auch zu einem genialen Instrument im Recruiting entwickelt! Hier wird schnell und unkompliziert eine Verbindung geknüpft. Bewerbende erhalten einen Zugang zu den besten Jobs und Karrieremöglichkeiten, direkt auf ihr Smartphone und das alles in Echtzeit. Das bringt eine direkte und persönliche Kommunikation mit sich. Das ebenfalls aus der Facebook-Familie stammende soziale Netzwerk ist das meistgenutzte in Deutschland und somit der Go-to-Weg für Kommunikation mit Menschen jeden Alters. Gruppenchats und Broadcast-Listen sind die beiden besten Funktionen fürs Recruiting. Unternehmen nutzen sie, um Bewerbende mit Updates und frischen Neuigkeiten zu versorgen. Das ist keine Einbahnstraße – hier gibt es echten Dialog und einen optimalen Weg offene Fragen schnellstmöglich zu klären. Ein persönlicher Draht, der das Eis bricht und gleichzeitig für eine gute Bewerbererfahrung sorgt. WhatsApp ist vor allem in den Bereichen sinnvoll eingesetzt, in denen sich die Bewerbenden in den typischen Business-Netzwerken nicht so wohlfühlen – vor allem in der Blue-Colour Welt. Allerdings ist es wichtig, den Datenschutz zu berücksichtigen und die Einwilligung der Bewerbenden für den Kontakt über WhatsApp einzuholen.
Warum sind Follower wichtig?
Die Anzahl und Qualität der Follower in sozialen Netzwerken spielen eine entscheidende Rolle für das Recruiting von Talenten. Wenn potenzielle Bewerbende das erste Mal auf das Profil eines Unternehmens schauen, wirkt eine hohe Followerzahl fast schon wie ein Applaus für Authentizität und Glaubwürdigkeit. Die Follower zeigen: hier geht es nicht nur ums Geschäft, sondern um eine ganze Community, die an diese Marke glaubt und dieser vertraut. Dieses Vertrauen ist ein wesentlicher Bestandteil des Trust Marketings, bei dem Authentizität und Glaubwürdigkeit im Vordergrund stehen.
Die Follower sind aber nicht nur Zuschauer, sie sind potenzielle Talente im wertvollen Talent Pool. Sie haben ein Auge auf die Marke oder das Unternehmen geworfen – sei es wegen der Kultur, den Produkten oder den Arbeitsmöglichkeiten. Durch kluge Ansprache und lebendige Interaktion suchen Unternehmen aus diesem Pool die passenden Talente. Die Follower werden zu echten Botschaftern, die das Wort verbreiten, die Marke pushen und potenzielle Bewerbende aus ihrem Netzwerk anlocken. Dadurch wird das Employer Branding auf eine ganz neue Ebene gebracht.
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